„Schau hin, frag nach!“
Vermittlung von Medienkompetenz darf daher nicht erst erfolgen, wenn die Schulpflicht beginnt. Sondern die Eltern tragen die Verantwortung für die Sicherheit ihrer Kinder im Netz. Daraus ergeben sich völlig neue Herausforderungen für Erziehung und Familienbildung, denn viele Eltern sind nicht in der digitalen Welt aufgewachsen und daher weniger mit ihr vertraut. Hier ist zum einen natürlich die Politik gefragt, einen geeigneten Rahmen zu entwickeln und „Grauzonen“ im Netz gesetzlich zu regeln. Zum anderen geht es vor allem aber um Aufklärungsarbeit, wofür der Bund bereits finanzielle Mittel zur Verfügung stellt und beispielsweise Kampagnen wie „Schau hin, was dein Kind mit Medien macht“ fördert und unterstützt.
Bestehende, hervorragend etablierte und gut funktionierende Schutzräume, wie sie fragFINN e.V. als Teil der Initiative „Ein Netz für Kinder“ bietet, müssen meiner Meinung nach gestärkt und ausgebaut werden. Über sie kann sichergestellt werden, dass die Vorteile der Neuen Medien auch im frühen Kindesalter sinnvoll genutzt und konstruktiv in den Alltag der Kinder integriert werden können. Sie machen deutlich, dass in der Nutzung der Neuen Medien nicht nur Risiken, sondern vor allem Chancen liegen.
Die Stärkung des Medienschutzes für Kinder- und Jugendliche ist für mich in erster Linie daher die Stärkung der Medienkompetenz. Und dies nicht nur für die Kinder und Jugendlichen, sondern auch für die Eltern. Gemeinsam hinschauen und nachfragen für einen sicheren Umgang mit dem Internet!
Der Gastkommentar ist am 10. Juli 2015 auf Seite 2 des Weser-Kuriers erschienen.