Level II- Versorgung von Frühchen am Klinikum Bremen-Nord erhalten
Die Frühchenstation mit ihrer Level II -Versorgung muss am Klinikum Bremen-Nord erhalten bleiben.
Im Regionalausschuss Bremen-Nord habe ich mich für den Erhalt der Level II-Versorgung von Frühchen am Klinikum Bremen-Nord eingesetzt. Ich sehe dieses unmissverständlich als zwingend notwendig an. In meinem Antrag, den ich mit dem Kollegen Thomas Pörschke (Bündnis 90/Die Grünen) eingereicht habe, wurde einstimmig die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz und die Gesundheit Nord (GeNo) aufgefordert, die bisherigen Überlegungen und Planungen zur Neonatologie zu korrigieren und die Level-II Versorgung am Standort Bremen-Nord sicherzustellen.
Die Neonatologie des Klinikums Bremen-Nords hat sich in den vergangenen Jahren zu einem qualifizierten Angebot in der Frühgeborenen Versorgung für Bremen und für die gesamte Region entwickelt. Diese Kompetenz hat dazu beigetragen, dass sich das Klinikum mit seiner gesamten Bandbreite zu einem Standortfaktor für den Bremer-Norden und darüber hinaus für die gesamte Region entwickelt hat.
Im Regionalausschuss Bremen-Nord würdigte ich das große Engagement des Klinikums auf dem Gebiet der Kinderheilkunde, der Geburtshilfe sowie der Neonatologie.
Gerade in Zeiten, in denen einerseits die Geburtenzahlen ständig ansteigen und andererseits immer mehr Geburtskliniken im niedersächsischen Umland schließen – zuletzt die Nachricht von der Schließung der Geburtshilfe in Nordenham – ist der Abbau von Kapazitäten und Qualitätsstandards nicht nachzuvollziehen.
Mit der Herabstufung auf die Versorgung nur von Level III- und reifgeborenen Neugeborenen gehen aber medizinische Kompetenzen verloren. Reanimationen reduzieren sich auf eine geringe Anzahl, die Routine geht dadurch verloren, ganz zu schweigen von Fachkräften die lieber zu anderen neonatologischen Abteilungen mit höheren Standards gehen würden.
Die Herabstufung ist umso unverständlicher, als bei den bisherigen Planungen die Level I und Level II Versorgung allein am Klinikum Bremen-Mitte zu zentralisieren die dort ausgeplanten Kapazitäten hinter dem IST-Bestand der Versorgung am Klinikum Bremen-Nord und Klinikum Links der Weser zurückfallen.
Wenn begrüßenswerter Weise immer mehr Kinder geboren werden, muss die staatliche Gesundheitsvorsorge hierauf mit Kapazitätsaufbau reagieren. Kapazitätsreduzierung nach Planwirtschaft und damit Inkaufnahme von medizinischer Unterversorgung in einer Region ist in hohem Grade verwerflich.
Die unnötige Verlagerung und gleichzeitige Reduzierung wird daher vom Regionalausschuss abgelehnt, da es unweigerlich zu Kapazitätsengpässen kommen wird. Deshalb fordert der Regionalausschuss Bremen-Nord die Frühchenstation mit seiner Level II Versorgung am Klinikum Bremen-Nord in vollem Umfang zu erhalten, um die Verlegung von Schwangeren, denen eine Frühgeburt droht, bzw. von zu frühgeborenen Kindern in weit entfernte Perinatalzentren zu verhindern.
Hinzu kommt ein weiterer Punkt, den es zu bedenken gibt - die Schwächung des gesamten Klinikums! Frauen mit z.B. Schwangerschaftsdiabetes und HELLP-Syndrom sowie anderen Schwangerschaftserkrankungen, dürften nicht länger am Klinikum Bremen-Nord entbinden. Auch dann nicht, wenn sie am Geburtstermin wären. Ihre Kinder werden per Definition als Level-II Frühchen eingestuft. Ein Faktor, der neben der Geburtshilfe auch u.a. die Abteilung der Inneren Medizin tangieren wird.